Erhöhtes Allopregnanolon nach Pregnenolonadministration ist mit erweiterter Aktivierung der emotionsregulierenden neuronalen Schaltkreise verknüpft

Autor(en):

Sripada RK, Marx CE, King AP, Rampton JC, Ho S, Liberzon I

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Publikation:

Biol Psychiatry . 2013 Jun 1;73(11):1045-53.

Publikationslink:

DOI-Link:

https://doi.org/10.1016/j.biopsych.2012.12.008

Hintergrund

Das Neurosteroid Allopregnanolon ist ein potenter allosterischer Modulator des GABA(A)-Rezeptors mit anxiolytischen Eigenschaften. Die exogene Verabreichung von Allopregnanolon reduziert die Angst, die Blockade von Allopregnanolon beeinträchtigt die soziale und affektive Funktionsfähigkeit.

Allerdings ist der neuronale Mechanismus, durch den Allopregnanolon die Stimmung verbessert und die Angst verringert, unbekannt. Insbesondere wurde die Hirntomografie noch nicht genutzt, um Neurosteroid-Effekte mit der emotionalen Regulation des neuronalen Schaltkreises zu verknüpfen.

Methoden

Um die Auswirkung von Allopregnanolon auf das Gehirn im Bereich Emotionsregulation zu untersuchen, wurden den Teilnehmern 400 mg Pregnenolon (N = 16) oder Placebo (N = 15) verabreicht und sie wurden 3-T-fMRT unterzogen, während sie die Shifted-Attention Emotion Appraisal Task (SEAT) durchführten, welche die emotionale Verarbeitung und Regulation untersucht.

Ergebnisse

Im Vergleich zum Placebo wurde Allopregnanolon unter allen Bedingungen mit einer verminderten Aktivität in der Amygdala und Insula assoziiert. Während der Zustandsbeurteilung erhöhte Allopregnanolon die Aktivität im dorsomedialen präfrontalen Cortex und verbesserte die Konnektivität zwischen Amygdala und dorsomedialem präfrontalem Cortex, ein Effekt, der mit einer reduzierten selbst berichteten Angst verbunden war.

Schlussfolgerungen

Diese Ergebnisse zeigen, dass Allopregnanolon als Reaktion auf emotionale Reize die Aktivität in Regionen reduziert, die in Zusammenhang mit der Erzeugung negativer Emotionen stehen. Darüber hinaus kann Allopregnanolon die Aktivität in Regionen verstärken, die mit regulatorischen Prozessen verbunden sind. Abweichende Aktivität in diesen Regionen ist mit der Psychopathologie der Angst in Verbindung gebracht worden. Diese Ergebnisse stellen somit erste hirntomografische Nachweise dar, dass Allopregnanolon ein Zielobjekt für pharmakologische Interventionen bei der Behandlung von Angststörungen sein könnte und schlagen potenzielle zukünftige Richtungen für die Erforschung von Neurosteroid-Effekten auf die Emotionsregulation vor.

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