Hintergrund
Die meisten neonatalen Outcomes bei Neugeborenen hängen mit einer normalen Nebennierenfunktion zusammen. Die Beurteilung der Nebennierenfunktion bei einem kranken Frühgeborenen bleibt eine Herausforderung, daher stellten wir die Hypothese auf, dass das Verhältnis von Nebennierensteroidvorstufen zu ihren Produkten eine direkte Beziehung zu den neonatalen Ergebnissen hat.
Methode
Wir untersuchten die Demographie der Schwangerschaft und die neonatalen Ergebnisse bei 99 Mutter-Kind-Paaren (24–41 Wochen) und untersuchten 7 Glukokortikoid-Vorstufen im Cortisol-Biosynthese/Abbau-Stoffwechselweg. Wir korrelierten vorgeburtliche Faktoren und kurzfristige neonatale Ergebnisse mit diesen Vorläufern und ihren Verhältnissen, um die Reife einzelner Enzyme zu beurteilen.
Ergebnisse
Wir fanden keine Beziehung zwischen Cortisolspiegeln mit vorgeburtlichen Faktoren und Ergebnissen. Der vorgeburtliche Steroidgebrauch wirkte sich auf mehrere Cortisolvorstufen aus. Das Verhältnis von 17-OH-Pregnenolon zu Cortisol bei der Geburt war der beste Vorhersagefaktor für das kurzfristige neonatale Ergebnis, wie Hypotonie, RDS, IVH und PDA. Ein 17-OH-Pregnenolon:Cortisol-Verhältnis im Nabelschnurblut von <0,21 sagt mit hoher Sensitivität und Spezifität voraus, welches Neugeborene einen normalen Ausgang haben wird.
Schlussfolgerungen
Mütterliche Faktoren und vorgeburtliche Steroide haben Einfluss auf die neonatale Nebennierenfunktion und führen zur Reifung der Nebennierenfunktion. Das 17-OH-Pregnenolon:Cortisol-Verhältnis und nicht das Cortisol ist der beste Vorhersagefaktor für die Nebennierenfunktion. Die Nebennierenfunktion kann durch Auswertung des Profils der Nebennierensteroide beurteilt werden.