Extra-adrenale Glukokortikoid-Biosynthese: Bedeutung für Autoimmun- und Entzündungskrankheiten

Autor(en):

Slominski RM, Tuckey RC, Manna PR, Jetten AM, Postlethwaite A, Raman C, Slominski AT

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Publikation:

Genes Immun . 2020 May;21(3):150-168.

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DOI-Link:

https://doi.org/10.1038/s41435-020-0096-6

Die Glucocorticoidsynthese ist ein komplexer, mehrstufiger Prozess, der damit beginnt, dass Cholesterin durch StAR und StAR-verwandte Proteine an die innere Membran der Mitochondrien geliefert wird.

Dort wird seine Seitenkette durch CYP11A1 gespalten, wodurch Pregnenolon entsteht. Pregnenolon wird durch die Enzyme 3-βHSD, CYP17A1, CYP21A2 und CYP11B1 in Cortisol umgewandelt. Glukokortikoide spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Immunsystems und üben ihre Wirkung über den Glukokortikoidrezeptor (GR) aus.

Obwohl Kortikosteroide hauptsächlich in der Nebenniere produziert werden, können sie auch in einer Reihe von extra-adrenalen Geweben produziert werden, einschließlich des Immunsystems, der Haut, des Gehirns und des Darms. Die Glukokortikoidproduktion wird durch ACTH, CRH und Zytokine wie IL-1, IL-6 und TNFα reguliert. Die Bioverfügbarkeit von Cortisol ist auch von seiner Umwandlung in das inaktive Cortison durch 11βHSD1/2 abhängig. Die lokale und systemische Glukokortikoid-Biosynthese kann durch Ultraviolett B stimuliert werden, was seine immunsuppressive Wirkung erklärt.

In dieser Übersichtsarbeit wollen wir betonen, dass eine Dysregulation der extra-adrenalen Glukokortikoidproduktion eine Schlüsselrolle bei einer Vielzahl von Autoimmunerkrankungen spielen kann, darunter Multiple Sklerose (MS), Lupus erythematodes (LE), rheumatoide Arthritis (RA) und entzündliche Hauterkrankungen wie Psoriasis und atopische Dermatitis (AD).

Die weitere Erforschung der lokalen Glukokortikoidproduktion und ihrer Bioverfügbarkeit könnte Türen zu neuen Therapien für Autoimmunerkrankungen öffnen.

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